Jugend­land­tag 2016

Der ein oder ande­re Abge­ord­ne­te mag sich wohl reich­lich ver­wun­dert umge­se­hen haben ange­sichts des Bil­des, das sich am spä­ten Don­ners­tag­nach­mit­tag im Land­tag von Nord­rhein-West­fa­len bot. 237 Jugend­li­che hat­ten sich auf den Plät­zen der Abge­ord­ne­ten ver­sam­melt, um für die kom­men­den drei Tage aktiv in die Poli­tik des Lan­des ein­zu­grei­fen. Den hei­mi­schen Abge­ord­ne­ten Mat­thi­as Kerkhoff aus Ols­berg ver­trat Nico­las Hil­ken­bach aus Bri­lon für drei span­nen­de Tage in Düs­sel­dorf. 
Im Rah­men der ach­ten Auf­la­ge des Jugend­land­tags wur­de den Jugend­li­chen die Mög­lich­keit gebo­ten, selbst in die Rol­le des Abge­ord­ne­ten zu schlüp­fen und hin­ter die Kulis­sen des Land­tags zu schau­en. Sie durf­ten den Par­la­ments­be­trieb in all sei­nen Facet­ten ken­nen­ler­nen: So tag­ten die Teil­neh­mer bei­spiels­wei­se in den ori­gi­na­len Frak­ti­ons­sä­len, debat­tier­ten mit den ande­ren Jugend­land­tags-Abge­ord­ne­ten in den Fach­aus­schüs­sen, führ­ten Hin­ter­grund­ge­sprä­che in den Aus­schuss­räu­men und tra­fen sich zum Aus­tausch in den Büros oder der Kan­ti­ne.
„Seit meh­re­ren Jah­ren enga­gie­re ich mich in der Kom­mu­nal­po­li­tik. Beim Jugend­land­tag hat sich für mich die Mög­lich­keit gebo­ten, dass erlern­te Wis­sen unter Anlei­tung von Exper­ten zu nut­zen.“ beschrieb Hil­ken­bach sei­ne per­sön­li­che Moti­va­ti­on. Aber auch die Mög­lich­keit, mit ande­ren jun­gen Men­schen über aktu­el­le The­men zu dis­ku­tie­ren und ihre eige­ne Mei­nung ein­zu­brin­gen, stand für ihn im Vor­der­grund.
So gin­gen die jun­gen Teil­neh­mer bereits am frü­hen Frei­tag­mor­gen mit viel Enga­ge­ment und gro­ßer Ernst­haf­tig­keit an die Arbeit. Inner­halb der Frak­ti­ons- und Aus­schuss­sit­zun­gen wur­den die Anträ­ge zur „Ermög­li­chung eines gesell­schafts­wis­sen­schaft­li­chen Abiturs“ sowie die „Ein­füh­rung eines ver­pflich­ten­den Poli­tik­un­ter­richts“ dis­ku­tiert und für die Ple­nar­sit­zung vor­be­rei­tet. Die The­men waren im Vor­feld von Teil­neh­mern des Jugend­land­tags unter 10 The­men aus­ge­wählt wor­den. Aber auch eige­ne Eil­an­trä­ge für die Ple­nar­sit­zung am Sams­tag erar­bei­te­ten die Jugend­li­chen.
Am Sams­tag stand dann der fünf­stün­di­ge Höhe­punkt an: Die Ple­nar­sit­zung, wel­che auch live auf der Inter­net-Sei­te des Land­tags für Inter­es­sier­te über­tra­gen wur­de. Neben dem beein­dru­cken­den rhe­to­ri­schen Talent der Jugend­li­chen zeig­ten die Jugend­par­la­men­ta­ri­er auch viel Eigen­in­itia­ti­ve. Inner­halb einer soge­nann­ten „aktu­el­len Vier­tel­stun­de“ sowie bei der Ein­brin­gung von Eil­an­trä­gen nutz­ten sie die Mög­lich­keit,  eige­ne Anre­gun­gen und Ideen auf gro­ßer Büh­ne zu debat­tie­ren.
Ihre Beden­ken und Anre­gun­gen konn­ten die Jung­par­la­men­ta­ri­er dann auch im Gespräch mit den Abge­ord­ne­ten äußern. Die­se waren äußerst beein­druckt von der Sach­kennt­nis und dem Scharf­sinn der Jugend­li­chen. „Wir freu­en uns, dass der Jugend­land­tag wie­der so erfolg­reich durch­ge­führt wer­den konn­te und auf eine posi­ti­ve Reso­nanz stieß. Als Lan­des­po­li­tik wol­len wir den Dia­log zwi­schen Jugend­li­chen und uns wei­ter inten­si­vie­ren, den Teil­neh­mern Kennt­nis­se über die demo­kra­ti­schen Ent­schei­dungs­pro­zes­se ver­mit­teln und sie so zu mehr poli­ti­schem Enga­ge­ment ermun­tern“, erklär­te Mat­thi­as Kerkhoff. Wei­ter führ­te er aus: „Die Mei­nung der Jugend in NRW ist uns sehr wich­tig. Alle Beschlüs­se, die der Jugend­land­tag fass­te, wer­den nun in den jewei­li­gen Aus­schüs­sen des Land­tags the­ma­ti­siert.“
„In allen Punk­ten wur­den mei­ne Erwar­tun­gen mehr als erfüllt. Ich konn­te vie­le neue Kon­tak­te knüp­fen und wich­ti­ge Erfah­run­gen mit­neh­men“, zog Hil­ken­bach sei­ne Bilanz.